3. Du dessen Reizen sich die Sonne Als Spiegelhälterin verdingt, Vor dessen Maal der schwarze Moschus Das Rauchgefäss im Kreise schwingt! Ich wusch den Hofraum meines Auges: Doch hat's mir Nutzen wohl gewährt? Des Heeres deiner Wahngebilde Ist so ein Winkel ja nicht werth. Und jener schwarze Punkt im Auge, Des Lichtes Ausfluss, ist wohl nur Ein Widerschein von deinem Maale In meines Sehvermögens Flur. Um vor dem Schicksal zu erscheinen Glückwünschend, wie ich's sonst wohl that, Fehlt leider noch die frohe Kunde Dass deiner Liebe Fest genaht; Und um den Himmel selbst als Sclaven Mit einem Ring im Ohr zu schau'n, Fehlt leider noch das holde Winken Von deinen neumondgleichen Brau'n. O Schönheitssonne! Du beherrschest Der Anmuth und der Gnade Höh'n; Herr, bis zum Auferstehungs tage Verspäte sich dein Untergeh' n! Wie lebst du, armes Herz, gefangen In Seinem krausen Lockenhaar? Denn mir, mir stellte deine Lage Der Ostwind gar verworren dar. Ein hold'res Bild als deine Züge Liess jener Künstler nie uns schau'n, Der das Thŭgrā dir ausgefertigt Der moschu sgleichen Augenbrau'n. Schon heben sich der Rose Düfte: So tritt denn freundlich bei mir ein, Du dessen Wange, Glück verheissend, Mein Frühling ist, mein Blumenhain! Worüber soll ich Klage führen Tret' ich vor den Gebieter hin? Erklär' ich ihm die eig'ne Ohnmacht, Wie, oder deinen harten Sinn? Hafis , es war der Liebe Schlinge, In die schon mancher Staarkopf ging: Lass falschen Wahn dich nicht bethören: Ist deine Kraft doch zu gering.