16. Der du baar bist alles Wissens, Strebe nach des Wissens Licht: Bis du nicht die Bahn durchwandelt, Taugest du zum Führer nicht. In der Schule hehrer Wahrheit, Wo die Liebe dich belehrt, Strebe, Sohn, dich auszubilden, Bis man dich als Vater ehrt. Dich entfernte Schlaf und Nahrung Von der Liebe Stufenbahn: Doch nur ohne Kost und Schlummer Kömmst du bei der Liebe an. Wenn das Licht der Gottesliebe Dir in Herz und Seele fällt, Dann, bei Gott! erscheinst du schöner Als die Sonn' am Himmelszelt. Von des Körpers Kupfer wasche, Gleich den Wanderern, dich rein: Durch die Alchimie der Liebe Wirst dann eitel Gold du sein; Und vom Fusse bis zum Haupte Wird dich Gottes Licht umfah'n, Wenn du haupt- und fusslos wandelst Auf des Ruhmbegabten Bahn. Tauch' in Gottes Meer ein Weilchen, Und dann zweifle nicht daran, Dass der sieben Meere Wasser Dir kein Härchen nässen kann. Wenn als Schauplatz deines Blickes Gottes Antlitz sich dir weist, Bleibt fortan kein Zweifel übrig, Dass du Herr des Blickes sei'st. Wird der Grundbau deines Lebens Auch dereinst in Trümmer geh'n, Soll dein Herz doch nimmer wähnen, Gleiches werd' auch dir gescheh'n. Weilt die Hoffnung des Genusses Dir im Haupt, musst du zuvor, O Hafis, zum Staube werden An der Einsichtsvollen Thor.