164. Gerechter Fürst! der Himmel schlürfe Die Hefe deines Bechers nur; Dein Gegner, schwarzen Herzens, blute, Wie Tulpen bluten auf der Flur! Den Lustschlossgiebel deiner Höhe, So maasslos an Erhabenheit, Erklimme des Gedankens Pilger Nur erst in hundertjähr'ger Zeit! Es ist der Erde Aug' und Fackel Dein schwarzes, holdgekraustes Haar: Der West des Glückes webe Seelen In seine Locken immerdar! Du bist der Erde Aug' und Fackel, O Vollmond der Gerechtigkeit! Dein Glas und deinen Becher fülle Der reinste Wein zu jeder Zeit! Und wenn Sŏhrē zu deinem Lobe Erhab'ne Lieder angestimmt, Begleite sie mit Ach und Seufzern Der Neider, wenn er sie vernimmt! Es seien die neuen Himmelsteller Und jenes Gold- und Silberbrot Der schlechteste von allen Bissen, Den deines Tisches Lippe bot! Die Jungfrau meines keuschen Sinnes Ist ganz mit deinem Lob' vertraut, Und deiner Hand sei überlassen Die Mitgift einer solchen Braut! Es reichte hier in diesem Liede Dir dein Hafis den Dienstbrief dar, Und deine Huld, die Sclaven nähret, Bezeuge diese Schrift als wahr.