74. Wo weilt die frohe Kunde deiner Liebe, Dass ich beseligt ihr entgegen ziehe Und, als ein Vogel heiliger Gefilde, Dem Netze dieser Erdenwelt entfliehe? Bei deiner Liebe sei es hier geschworen! Willst du als deinen Diener mich erkennen, So will ich freudig dem Gelüst entsagen Gebieter mich von Zeit und Raum zu nennen. Dass du den Regen deiner Leitungswolke Herab mir sendest, Herr, ist meine Bitte, Eh der Moment erscheint wo ich, als Stäubchen Empor mich schwinge aus der Menschen Mitte. Nie ohne Wein und nie auch ohne Sänger Verfüge auf mein Grab dich zum Besuche, Auf dass ich mich, bei deinem süssen Dufte, Zum Tanz erhebe aus dem Leichentuche. Bin ich gleich alt, so magst du doch nicht minder Mich einmal Nachts mit Innigkeit umfangen, Auf dass ich jung mich deinem Arm entwinde Wenn in der Früh die Sonne aufgegangen. Erhebe dich, lass deinen Wuchs mich schauen, O Götze du von lieblicher Geberde, Auf dass, Hafisen ähnlich, ich entsage Der eig'nen Seele und der Lust der Erde!