41. Schön ist eine Rose nimmer Ohne Freundeswangen; Schön ist nimmer auch der Frühling, Wenn nicht Becher klangen; Schön ist keine grüne Wiese, Keine Luft in Hainen, Wenn nicht Liebchen dort mit Wangen, Tulpen gleich, erscheinen; Schön sind rosengleiche Leiber, Lippen, zuckersüsse, Doch nur wenn sie das Umarmen Dulden und die Küsse; Schön sind tanzende Zipressen, Und verzückte Rosen, Doch nur wenn auf ihnen Sprosser Tausendstimmig kosen; Schön ist nimmer ein Gemälde Vom Verstand gemalet, Nur das Bild des Seelenfreundes Ist's, was herrlich strahlet; Schön zwar ist die Flur, die Rose Und der Saft der Reben: Aber schön sind sie wohl nimmer, Weilt kein Freund daneben. Da, Hafis , der Seele Münze Keinen Werth errungen, Ist's nicht schön sie zu benützen, Gilt es Huldigungen.