Der Buchstabe Dschim. Alle Schönen zu besteuern Kömmt mit vollem Recht dir zu, Denn auf ihren Häuptern allen Strahlest, eine Krone, du! Turkistan geräth in Flammen Durch dein trunk'nes Augenpaar: Steuern zollen Hind und China Deinem krausen Lockenhaar. Heller als des Tages Wange Glänzt dein weisses Angesicht, Und so schwarz wie deine Locke Ist der Nächte längste nicht. Kann in Wahrheit je gesunden Ich von dieser Krankheit Schmerz. Wenn nicht du mir Arzeneien Freundlich reichest für mein Herz? Deinem engen Munde danket Chiser's Quelle den Bestand, Und Ägyptens harter Zucker Weichet deiner Lippe Rand. Wesshalb brichst du, theure Seele, Mit dem Herzen, felsenhart, Dieses Herz, das gleich dem Glase Leicht gebrechlich ist und zart? Wie doch schlangest du ein Härchen Um die Lende, zart und fein, Und enthülltest deine Glieder, Glänzend weiss wie Elfenbein? Deines Mundes Flaum ist Chiser, Und sein Quell dein Lippenpaar, Und dein Wuchs gleicht der Zipresse, Und die Lende einem Haar. Einen König, der dir gleiche Wünscht Hafis sich für und für; Läg' er doch, als niederer Sclave, Stets im Staube deiner Thür!