Der Buchstabe Sin. 1. An das Ufer des Araxes, Ostwind, deine Flügel lenkend Küsse jenes Thales Erde, Deinen Hauch mit Moschus tränkend: Dort erscheint Sělmā' s Behausung, – Der ich hundert Grüsse schicke – Laut durchlärmt von Maulthiertreibern Und Geläute, deinem Blicke; Küss' der Seelenfreundin Sänfte Und dann sprich mit bangem Flehen: »Es verbrennt mich deine Trennung: Theure, komm mir beizustehen! Mich, der der Ermahner Rede Einen Klang der Zither nannte, Nahm die Trennung bei den Ohren Was zur Gnüge mich ermannte.« Schwärme Nachts, von Furcht geborgen: Sind doch in der Stadt der Liebe Alle, die die Nacht durchschwärmen. Wohlbekannt dem Vogt der Liebe. Liebe ist kein Spiel zu nennen: Herz, da ist der Kopf zu wagen; Denn nicht mit der Gierde Schlägel Lässt der Liebe Ball sich schlagen. Gern wird trunk'nem Freundesauge Jedes Herz die Seele spenden, Gibt auch sonst, wer nüchtern heisset, Seine Wahl nicht aus den Händen. Während fröhlich Papageie Auf dem Zuckerrohr sich wiegen, Schlagen sehnsuchtsvoll die Pfötchen Über's Haupt die armen Fliegen. Wenn dem Freund Hafisens Name Von des Rohres Zunge glitte, Hätt' ich an den hohen König Wahrlich keine and're Bitte.