Anhang: Angezweifelte Gedichte An seine erzürnte Schöne Mein Vergnügen geht zu Grabe, Meine süße Hofnung stirbt, Weil ich was verbrochen habe, Das mir Fall und Tod erwirbt. Schönster Engel, ach Louise, Deine sonst beliebte Hand Stößt mich aus dem Paradiese In ein dürres Hungerland. Ach Louise, deine Küße, Die mein Mund zuvor geschmeckt, Waren mir wie Manna süße Und mit Edens Thau bedeckt; Ja zu diesem Freygerichte Ludestu mich selber ein, Deiner Schönheit Rosenfrüchte Sollten mir ein Garthen seyn. Dieser Garthen wird zur Wüsten Und dein Auge mir zur Nacht, Denn ein Grif nach deinen B – – Hat dich so erzürnt gemacht. Solcher Äpfel Milchcorallen Heißen die verbothne Frucht, Die ich auf den Marmorballen Mir zum Tode selbst gesucht. Ach Louise, soll ich sterben? Ist ein Grif des Todes werth? Ach, so sieh, daß mein Verderben Auch nicht deine Lust verzehrt. Nach der ersten Eltern Falle Fiel auch Edens Anmuth ein, Deine Schönheit kan dem Balle Der Verändrung ähnlich seyn. Zwar du heißest mich zum Scherze Nur des Todes Ebenbild; Ach, so tödte doch mein Herze, Schönster Engel, wenn du wilt. Las mich nur die Gunst erwerben, Gönne mir den guten Tag, Daß ich noch bey meinem Sterben Dein Getreuer heißen mag. Sencke meine Schuld der Lüste In dein tief Erbarmen ein; Las den Schnee gewölbter B – – Meine Todtenbaare seyn. Deines Leibes runde E – – Zeige mir mein Grabmahl an, Daß ich nach beliebter Länge Wieder auferstehen kan.