Als er in Compagnie bey Frauenzimmern war Mag es doch die Welt verdrießen, Wenn mein ungebundner Geist Sich mit unschuldsvollen Küßen Bey galanten Mägdgen speist; Denn dergleichen schöne Sünden, Die der Pöbel hoch verflucht, Werden da wohl Ablas finden, Wo die Treu ein Urtheil sucht. Freylich weis ich, daß viel Leuten Solche Mode nicht gefällt, Weil man doch auf allen Seiten Auch der Unschuld Neze stellt; Unterdeßen wird mein Herze Doch die Thorheit nicht begehn, Von dem unschuldsvollen Scherze Treuer Seelen abzustehn. Ist doch noch kein Mensch gebohren, Der es allen recht gemacht; Werd ich nur von Blind- und Thoren Und der Misgunst ausgelacht, O so schlag ich alle Grillen Ihrer Lästrung in den Wind, Wenn mein Geist nur stets im Stillen Seine Selbstvergnügung findt. Mag sich doch ein jeder wehlen, Was ihm Aug und Herz entzückt! Wird er trefen oder fehlen, Werd ich dadurch nicht gedrückt. Drum begehr ich auch mit Rechte, Daß man mir die Lust vergönnt, Die das zärtliche Geschlechte Vor ihr höchstes Gut erkennt. Also sez ich mein Vergnügen Ohne Gram und Zweifel fort. Will es nun der Himmel fügen, Find ich auch den rechten Ort, Wo die Klugheit wie die Liebe Mir bereits zu schmeicheln scheint Und auf hofnungsvolle Triebe Mich wohl nicht zu teuschen meint. Teuschen mich die holden Blicke Und des Mundes Höfligkeit, Halt ich dies schon vor ein Glücke, Wenn mich auch dein Scherz erfreut. Weis ich doch nicht, wen ich nenne. Doch genug, es ist ein Bild, Das, so lang ich leb und brenne, Mir allein das Herze stillt.