An seine Schöne, die er bey einer widrigen Begebenheit tröstet Mein Kind, es ist mir leid, daß wider mein Verhofen Dein erst erzehlter Traum so plözlich eingetrofen, Da der Gevatterbrief, den deine Schwester kriegt, So dein- als meinen Wuntsch auf diesen Tag betriegt. Allein bescheide dich und las das Misvergnügen Nicht die Gelaßenheit in deiner Brust besiegen; Du weist ja ohnedem, daß deiner Freundin List Dich, wo sie weis und kan, zu kräncken fähig ist. Hat diese gleich vorjezt dich auch wie sonst betrogen Und deiner Sittsamkeit den Hochmuth vorgezogen, So bleibt es dennoch wahr: Die stolze Werckmarie Kriegt die Gevatterschaft, und du verdienest sie.