Sechzehnzeiliges Sonnet an eben denselben Mein Daphnis, meine Lust, mein Trost, mein Jonathan, Dem ich, o könt es seyn, mein Leben gern verschriebe, Mit dem ich Tag vor Tag mich in der Weißheit übe, Auf deßen Freundschaft ich das Unglück trozen kan, Ja, der mir jezt mehr Guts als ich mir stets gethan, Sind die in dieser Brust dir eingeweihten Triebe Mir nicht viel köstlicher als brünstge Frauenliebe, So greife mich der Zorn des höchsten Wesens an. Hoch schwör ich durch den Kiel, noch höher in Gedancken, Die Treue schliest sich hier in sechzehn Zeilen ein. Allein mein reines Herz erlaubt ihr keine Schrancken Und läst mich wenigstens hier keinen Dichter seyn, Weil ich, du siehst es selbst, mit niedrigem Gesange Durch die mit Fleiß versäumte Kunst Nur eines einzgen Birnbaums Gunst Mehr als den ganzen Wald des Helicons verlange.