Der klagende Liebhaber Damit genung! Es ist vergebens. In Einsamkeit Begehrt mein Leid Den Schluß des schweren Lebens. Mein treues Lieben Bringt nur Betrüben Und schliest mich mit der stummen Pein Hier zwischen Berg und Thäler ein. Den sanften West bewegt mein Klagen, Es rauscht die Bach Den Seufzern nach Aus Mitleid meiner Plagen; Die Vögel schweigen, Um nur zu zeigen, Daß deine schöne Tyranney Auch Thieren überlegen sey. Was soll ich thun? Was soll ich bitten? Um Hülf in Noth? Nein, um den Tod. Den hab ich längst erlidten; Denn bey dem Triebe Verworfner Liebe Stirbt jeder mit vermehrter Qual Des Tages mehr als tausendmahl. So sterb auch ich; ja, wenn ich stürbe, So wüst ich doch, Daß dies mein Joch Zugleich mit mir verdürbe; Ich läg und schliefe In jener Tiefe, Wo keine Last, die mich bedeckt, Das ungebohrne Volck erschröckt. Wer sagt mir, ob und wo ich lebe? Mein Kind, in dir, Um das ich hier Mein Blut dem Kummer gebe, Mein Blut vom Herzen, Das in den Schmerzen, Die dein verstockter Sinn ernährt, Sich durch und in sich selbst verzehrt. Ich sage viel; doch, Engel, wiße, Ich dencke mehr. Gieb noch Gehör Und stärcke mich durch Küße! Sonst bringt mein Sterben Auch dein Verderben Durch dieses tief geholte Weh, Mit dem ich gleich zur Grube geh.