Christliche Gedult Banges Herze, lerne doch Dich in dein Verhängnüß schicken Und das schwere Creuzesjoch Durch Gedult vom Halse rücken, Weil dem Auge, wenn es weint, Alles doppelt größer scheint. Gerne tragen schwächt die Last, Willig leiden stärckt die Hände; Wer das Ruder muthig fast, Macht der Schiffahrt bald ein Ende, Welche man in dieser Welt Durch das Meer der Trübsahl hält. Zwar es ist kein schlechtes Werck, Sich im Kummer fröhlich zeigen. Wer vermag wohl einen Berg Ohne Schwizen aufzusteigen? Doch ein Weiser zwingt das Leid Durch der Sinnen Tapferkeit. Nur getrost, betrübter Geist! Frisch gewagt ist halb gewonnen. Was dein Fernglas Wolcken heist, Ist ein Himmel voller Sonnen, Die des Kummers trübe Nacht Den Cometen ähnlich macht. Unser Glauben nimmt den Trost, Weil die Qual nicht ewig währet. Dem, der mit der Hofnung lost, Ist das Kleinod oft bescheeret; Aus dem Leiden ohne Ruh Führt sie uns nach Glückstadt zu. Ich verschweige, was mich drückt, Und bin in dem Höchsten stille: Gott hat es mir zugeschickt, Und vielleicht ist es sein Wille, Daß nach Klageliedern bald Auch ein Halleluja schallt.