56. Auff den Sontag deß Sünden vergebenden Trösters/ oder XIX. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Matth. 9. Dvnckts iemand frembde/ daß ich in der Angst verschwinde? Daß teurer Mittel-fleiß/ vnd werther Kräuter Macht/ Daß weiser Aertzte Kunst mir noch nicht wieder bracht Was Sucht vnd Angst verzehrt? die grimme Pein die Sünde/ Greifft mich von innen an. Mein Heiland ich befinde Daß alles nur umbsonst nach dem ein Krancker tracht Weil diese Gifft noch wehr't. Kom' eh' ich gantz verschmacht O Sünden tilger komm/ komm eilendts vnd entbinde Mein fest verstricktes Hertz/ das so voll Boßheit steckt/ Da rohe Sicherheit/ Seuch über Seuchen heckt. Sprich: Sey getrost mein Kind! Ich habe dir vergeben Wormit du mich erzürnt: Ich habe deine Noth Gewendet: ja dein Creutz geendet; vnd den Tod Verschlungen/ daß du magst vnendlich für mir leben.