44. Auf eine Wöchnerin/ unter eines andern Nahmen Du auch mein ander Ich/ du Lust in meinen Schmertzen/ Mein Seelen Auffenthalt/ du Spiegel reiner Zucht/ Die ich bißher umsonst im Kreiß der Welt gesucht/ Du scheidest und zureist dein Band in meinem Hertzen/ Doch nein/ das Band ist gantz/ ob schon die Trauer-Kertzen Verlodern über dir/ und der betrübten Frucht/ Mein Lieben brennet noch/ und läst bey deiner Flucht/ Sich durch die Grabes-Nacht des Todes nicht verschertzen/ Ob schon dein Cörper fault/ dein Leben lebt in mir. Ich irre/ mein Gemüth ist ausser dir bey dir/ Indem mein mattes Fleisch verschmeltzt in heissen Thränen. Wie? lässest du mich hier? Wie? giebst du gute Nacht/ Indem die Flamme sinckt/ indem der Fried erwacht? Wie? oder hast du dort wornach wir hier uns sehnen.