Vber des Herren Jesu todten Leichnamb Ach weh! was seh Ich hier ein außgestreckte Leichen/ An der man von fuß auff nichts vnzerschlagen find/ Die Seit auß der das Blutt mit vollen Strömen rinnt; Die Wangen so von Schmertz vñ Todes-Angst erbleichen/ Wer hat dich so verletzt; Wer hat mit Geissel-streichen Dich also zugericht? Welch grimmes Tyger-Kind Hat Hand hier angelegt/ alß deine Glieder sind Mit Nägeln gantz durchbort; wem sol ich dehn vergleichen/ Der deine zarte Stirn mit Dornen so verschrenckt. Mein Seelen Bräutigam/ vnd dich mit Gall getränckt? Ach! diß hat deine Lieb vnd meine Schuld verübet/ Wofern mich deine Lieb nicht dich zu lieben trägt; Wofern dein Ja ierbild mich nicht zu Schmertz bewegt; So bin ich werth daß Ich dort Ewig sey betrübet.