37. Uber das Unglück seiner Tochter/ an eine Fürstliche Person Mein Kind/ Loise fleht/ doch mit erstarrter Zungen/ Und sucht/ O Fürstin! Hülff aus der Durchlauchten Hand; Sie tret' an Gottes statt und helff/ O Himmels-Pfand! Der/ die von etwas mehr denn Menschlich wird besprungen. Ich flehe vor mein Kind/ und werd' aus Angst bezwungen Zu schweigen: Wehmuth ists die meine Lippen band/ Der Mutter Thränen-Fluth erhitzt den grausen Brand/ Der nunmehr durch diß Hertz biß an den Geist gedrungen. Princeß' ich bitte nur diß einig/ sie vergönne Daß man doch auf ihr Wort der Noth abhelffen könne/ Die drey so unerhört als unaussprechlich kränckt. Princeß'/ es ist was viel/ was ich von ihr begehre/ Doch such' ich nichts als das Ihr schuldigst Lob gewähre Ein Kindlich Mund/ dem sie die Zung auffs neu geschenckt.