12. »Ein Vöglein setzt sich auf die Fenstereisen, Sein Schnabel hält des Waldes Purpurbeere, Es drängt sein Herz, im Liede laut zu preisen Von Freiheit, Waldeslust die süße Mähre! Doch wie es mich ersieht, denkt's mit Erbarmen: Nein, schweigen will ich, daß die Wonnefülle, Die mich labt, nicht betrübe diesen Armen, Mein Beerlein nur will ich verzehren stille. Wie so das Vöglein an der Beere pickte, Mußt' ich vom Baum, dran sie einst schwellte, träumen Und dann vom Wald, aus dem der Baum mir nickte, Dann von den Feldern, die den Wald umsäumen; Dann von dem Strom, der durch das Feld geschlungen, Dann von dem Meer, zu dem der Strom mag reisen, Von Ländern dann, die von dem Meer umklungen, Von Sternen dann, die Meer und Land umkreisen! Was bist du, Vöglein, für ein Vogelriese Mit eh'rnen Fängen und gewalt'gen Schwingen, Daß du die Weltenkugel, als sei diese Ein winzig Beerlein, mir vermocht zu bringen!«