Mauthcordon Unser Land, wohl ist's ein Garten; doch der Gärtner, sorgenvoll, Zog ein starres Eisengitter, das ihn rings verschließen soll; Doch auch draußen wohnen Leute, solch ein Garten lockt herein; Wer sich freut an schönen Fluren, kann der schlimmste Gast nicht sein! Schwarz und gelbe Schranken halten unsre Grenzen rings umspannt, Schergenwacht und Mauthner hüten so bei Tag als Nacht das Land, Sitzen unter Tags vorm Zollhaus, liegen Nachts im feuchten Gras, Still und lauschend auf dem Bauche, spähend rings ohn' Unterlaß. Daß sich ja kein fremder Krämer, fremder Knaster, fremder Wein, Fremde Seide, fremde Linnen schleichen in das Land herein! Daß ein arger Gast vor allen unsern Grund betrete nicht: Der Gedanke, der entsprossen fremdem Boden, fremdem Licht! Endlich wird's den Wächtern bange, wenn die Geisterstunde kreist, Denn in unserm guten Lande graut es Manchem vor dem Geist; Kalt und schneidend weht die Nachtluft, Mattheit rieselt durchs Gebein, In die Schenke zieh'n die Wächter, Herz und Leib erquickt der Wein! Sieh, da tauchen aus den Büschen, aus den Nebeln rings der Nacht, Männer, schwere Last am Rücken, Karren, schwer von reicher Fracht, Leise, wie die Nebel, schleichen sie die fahlen Steg' entlang, Sieh, da wallt auch der Gedanke seiner Sendung heil'gen Gang. Mit den Schmugglern muß er reisen, – er versteckt und hehlt doch nichts! Mit den dunkeln Nebeln schleichen, – er, der Sohn des Tags und Lichts! – O heraus, ihr durst'gen Zecher! Müde Wächter, flink herbei! Stellt euch auf in blanken Waffen, schnurgerad in Glied und Reih'! Präsentiret die Gewehre, senkt die Fahne feierlich! Laßt die Trommeln fröhlich wirbeln, und die Schranke öffne sich! Daß mit grüner Palme siegreich, stolz und frei im Lichtgewand, Leuchtend der Gedanke wandle in das gastlich schöne Land!