Sonntagsmorgen Zu dem Dome wallt die fromme Menge, Sonntag ist's! Horch Glocken, Orgelklänge Uebers Meer hinzittern auf und nieder Glockentöne, Orgelkläng' und Lieder. Und ein neues Glanzmeer scheint zu liegen Auf der Fluth und tönend sich zu wiegen: Rauschen Sonnenstrahlen klingend nieder, Oder glänzen Orgeltön' und Lieder? Wie so ruhig ist die ew'ge Weite! Wie so feierlich die Ufer heute! Von dem grünen Strand zum Meere schwingen Blüthenflocken sich mit Schmetterlingen. Sonne ward zur Ampel heut im Dome, Und das Goldgewölk' zum Weihrauchstrome; Weh'nde Flaggen, Rosenfinger, deuten Meiner Sehnsucht in die fernen Weiten! Tauben dort, die über'm Meere kreisen, Sonst nur Bettler, die nach Nahrung reisen, Heute doch im silbernen Gewande Flügelpilger zum gelobten Lande! Und es schaukelt sanft im Lilienkahne Meine Seele auf dem Ozeane, Liebespsalme, Friedenshymnen singend, Myrtenzweig' und weiße Fahnen schwingend. Wie die Gläub'gen in den Kirchengängen Fromm mit heil'gem Weihbronn sich besprengen, Netz' ich meine Hand im Fluthenspiegel: Stirn' und Herz, empfangt der Weihe Siegel!