Vogel und Wanderer Bas' und Vetter tafeln im Frei'n Unterm Lindenbaum; Sitzt auch ein singendes Vögelein In dem schattigen Raum. Und es meinen zu verstehn Solches Wort die Zwei: »Wie ist Gottes Welt so schön, Schön und groß und frei!« Vettern griff des Vogels Sang Tief wohl in die Brust, Daß vom Rasensitz er sprang Voll von Wanderlust! »Bäschen, meinen Stab hervor! Schnell mein Bündel geschnallt! Häng' mir um mein Kugelrohr Gegen die Bären im Wald! Meinen Sonntagsstaat umschling' Einer Blouse Flor, Draus entpuppt der Schmetterling Fliegt verjüngt hervor! Tubus komm, mir doppelt nütz, Fernen ziehst du heran; Räuber, dich haltend für Geschütz, Hältst du fern im Bann! Bäschen, Pfeif' und Knaster auch! Wenn zu klar die Luft, Hüll' ich die Landschaft leis in Rauch, Da ich sie lieb' im Duft. Einen Blitzableiter mir pflanz' Auf den Regenschirm, Daß ich so gesichert ganz, Ob es regn' und stürm'! Flaschenkeller, Triumph und Sieg Menschlichen Geistes du! Daß noch Haus und Hof ich trüg', Schnecken gleich, dazu! Lebe wohl, und das Weinen laß! Ziehn jetzt kann ich getrost! Wenn ich etwa vergessen was, Sende mir's nach per Post.« Als der Vetter so zum Gehn Sich hat angeschickt, Da begab sich's, daß das Gehn Ihm gar nicht mehr glückt. Vöglein von dem Baum entweicht, Singt ins Blau hinein: »Federleicht, ja federleicht Muß der Wandrer sein!«