Das rechte Wort Die Auen ein fürstlicher Jagdzug weckt, Inmitten die kaiserlich' Majestät; Die Bäume sich neigen, doch nicht aus Respekt, Es beugt sie der Wind, der die Wipfel verdreht; Der Himmel, unartig, schickt böses Wetter, Schwer fallen die Tropfen, hinwirbeln die Blätter; Da ruft der Durchlauchtigst' auf seinem Gaul: »Ah, schaut's, jetzt regnet's mir gar ins Maul!« Indeß die ipsissima verba ein Graun Verbreiten im Zug, laßt ein Monument Aus jener Zeit, sein Bild, uns beschaun; Ich trag's in der Tasche, Siebzehner man's nennt. Ein Lorberkranz in Perrückenwildniß Und eine Lippe, sonst nichts! – so sein Bildniß, Draus männiglich sieht, wie dem frommen Mann Gar leicht in den Mund das Wasser rann. Ihr Hoflakaien, nun rennt und sprengt: Ein Regenschirm ist's, was retten kann! Hofmarschall beschließt ganz still: Der Mann, Der des Kaisers Hut gemacht, der hängt! Hofmedicus denkt: Nach dem Ebenmaße Wohnt friedlich der Mund im Schatten der Nase, Durchlauchtigste Nase verschmäht das System; Wie stell' ich nun dieses der Nase genehm? Schön tröstet den Kaiser der Hofjesuit: »Der Priester dir Weihbronn entgegenhält, Wenn die Majestät in die Kirche tritt; Ein Dom des Herrn ist Wald und Feld, Gott selber hat hier den Weihbrunn ergoßen Zu grüßen dich, den Frommen, den Großen!« Der Kaiser wird grimmig, wie König Saul: »Zum Teufel! mir regnet's noch immer ins Maul!« Der Eine erstarrte, der Andere lief, Der rang die Hände, der stand wie im Bann; Am Eichbaum lehnt' in Gedanken tief Der Günstling des Herrn und sann und sann; Auf springt er jetzt, heiliger Sendung trunken, Die Stirn ihm umsprühn der Erleuchtung Funken: »Mein allergroßmächtigster Kaiser geruh' Und schließe die Lippen huldreichst zu!« Lobsinge, du heiliges römisches Reich! Wie leicht du zu schirmen, zu retten bist! Geschoß der Karthaunen und Schwerterstreich Trifft nicht wie ein Wörtlein zu rechter Frist; Send' immer dir's Gott zur rechten Stunde, Und Fürsten, die horchen dem rechten Munde Und Räthe zu weisem Rathe nicht faul! Dem Kaiser regnet es nimmer ins Maul.