338. Die zwölf Johannesse Ein fränkischer König hatte zwölf Jünglinge, die wurden die deutschen Schüler genannt und hießen jeglicher Johannes. Sie fuhren auf einer Glücksscheibe durch alle Länder und konnten binnen vierundzwanzig Stunden erfahren, was in der ganzen Welt geschehen war. Das berichteten sie dann dem Könige. Der Teufel aber ließ alle Jahre einen von der Scheibe herabfallen und nahm ihn zum Zoll. Den letzten ließ er auf den Petersberg bei Erfurt fallen, der zuvor der Berbersberg genannt war. Der König bekümmerte sich, wo doch der letzte hingekommen wäre, und als er erfuhr, daß es ein schöner Berg sei, auf den er herabgefallen, ließ er eine Kapelle daselbst bauen und nannte sie Corpus Christi; setzte auch einen Einsiedler hinein. Es war aber damals schiffbar Wasser ringsumher und nichts angebaut, und an der Kapelle hing eine Leuchte, danach sich jeder richtete, bis das Wasser an der Sachsenburg abgestochen wurde.