Poesie der Wirklichkeit 1 Ihr habt die Romantik überwunden, Nur daß in dem blutigen Krieg Der teuer erkaufte Sieg Eure besten Truppen aufgerieben, So daß nichts als Lumpe übrig geblieben. 2 Doch wißt ihr auch, was Romantik heißt? Mustert die Muster in eurem Geist. Romantik weicht von der Dichtkunst nie, Sie ist ihre Mutter: die Phantasie. 3 Romantisch waren schon die Alten, Sahn übrall der Götter, des Schicksals Walten, So stand das Wunder schon nah ihrem Leben, Tats not nicht, sich drum erst noch Mühe zu geben. 4 Fahrt ihr im Wirklichwahren fort, Steht ihr mit Iffland an einem Ort, Wohl gar, phantasielos und ohne Gefühl, Erhebt sich Gottsched vom Sterbepfühl.