Spaziergänge 1. Bachesgemurmel Nu, nu, Was willst du? Hinunter. Hier ist mein Platz! Kann nicht sein, Schatz! Ai, ai! Sie schlägt mich! Nu, nu! Keine Ruh? Fließen doch alle dem Frieden zu! 2. Pflanzenwelt Das Höchste ist, das Höchste bleibt Ein einig sichrer Geist, Von außen nicht, Von innen nicht, Durch nichts beengt, was Störung spricht Und Unterwerfung heißt. Denn wie die Pflanze steht er da, Und saugt in sich den Saft; Treibt ihn empor In Halm und Rohr, Und bringt als Blum und Frucht hervor Die Sammlung seiner Kraft. Die Eiche prangt so hoch und hehr Und hebt in blaue Luft Das edle Haupt, Von Kraft umlaubt, Fern ihr, daß sie beschämt sich glaubt, Weil dort der Rose Duft. Die Rose, strebend selber auch Mit freudgem Sinn empor, Im Feierkleid Sieht, ohne Neid, Den Schlehdorn sie mit Frucht bestreut, Und duftet nach wie vor. Und keines will was anders sein, Als was es ward gemacht. Drum sind sie froh Und habens so Und wissen gleich ihr was und wo, Bei Dämmrung, Tag und Nacht, Du aber, Wandrer, weißt es nicht, Schweifst dort und da des Wegs; Willst hart und weich, Willst gut und reich, Willst Frucht und Blume sein zugleich. Geh hin und überlegs! 3. Im Gewächshause Aloe, Aloe! Blühest so schön, Aber nur einmal In Menschengedenken. Aloe! Wir leben nur eines, Ein einziges Menschengedenken. Wenn die erste Blüte vorüber, Aloe, Aloe! Wo Zeit für die zweite?