Der Gegenwart Ei, wer schilt die Jugend euch? Ihr sind alle Lebensgüter, Vor der Freuden Zauberreich Steht sie als des Gartens Hüter. Sie ist stolz und stark und kühn, Reich an Streben und an Taten, Brauchts doch auch erst Frühlings Blühn, Eh der Sommer reift die Saaten. Aber eines weiß sie nicht Und wirds, oft getäuscht, erkennen: Daß, was heut am lautsten spricht, Wofür alle Herzen brennen, Was in jeder Meinung steht Als für ewig eingegraben, Kaum daß ein Jahrzehnt vergeht, Nur ein Spott noch ist der Knaben. Daß, wie Mode formt das Kleid, Auch der Geist tauscht seine Trachten, Und ein Richter nur – die Zeit, Als ein letzter sei zu achten. Darum wirkt mit rascher Tat, Übergebt euch Strom und Lüften, Doch das Urteil und den Rat Laßt den Reifern und Geprüften.