Gott-lobende Frülings-Lust Das schöne Blumen-Heer / geht wider um zu Feld / um Ruch und Farben-Pracht recht in die Welt zu streiten: des Laubes Lorbeer-sträuch bekränzen's aller seiten. Dryaden schlagen auf die kühlen Schatten-Zelt. Es ist mit Lieblichkeit verguldet alle Welt. Die Freuden-Geister sich ganz in die Lufft ausbreiten. Die Welt-regierend Krafft / will alls in Freud verleiten. Die süsse Himmels-Füll sich etwas Erdwerts hält: Es weist die Ewigkeit ein Fünklein ihrer Schöne / ein Tröpflein ihres Saffts / ein Stäublein ihrer Zier. Dis lieblich kosten macht / daß ich mich erst recht sehne / und lechz mit dürrer Zung' / und heisser Gier nach ihr. O Früling / Spiegel-Quell / du netzest und ergetzest / aus Erd in Himmel-Lust die Seele schnell versetzest.