30. Ergebung In Göttliche Regierung 1. JESU / meine süsse Freud / Hoffnung / Heil / und ganzes Leben! wer solt deiner Gütigkeit doch nit gänzlich sich ergeben: wann mich Unglücks Sturm und Wind an die Zweiffels-Klippen schmeisset / des Trostschiffleins Wand zerreisset: fängest du mich auf geschwind. 2. Wann ich in dem Irrgang bin vieler Sorgen und Gefärden / und nicht weiß wo aus wo hin / find' auch keine Schnur auf Erden; kan ich bald in deinem Wort eine Wunderführung finden; kan mich aus-und überwinden / durch dich / meinen starken Hort. 3. Wann der Himmel über mir ganz von Zornes-Donner krachet / und die Erde mit Begier ihren Schlund nach mir aufmachet: bleib' ich doch in gutem Stand / laß mich ihrer Macht Vermögen. im geringsten nicht bewegen. was mich schutzt / ist seine Hand. 4. Wie die Sonn den Erden-Kreiß täglich neu mit Glanz bemahlet: so des Höchsten Wunder-Preiß / uns auch stündlich neu bestrahlet. Wir sind seiner Güte Ziel: seinem Raht pflegt zu belieben / Weißheit / Allmacht / Recht zu üben / offt zu halten manches Spiel. 5. Er beginnt mit meinem Geist / nach der Spiel-Art mit dem Ballen: der bald in die Lufft auffreist / bald auch muß zur Erden fallen. Beedes ist sein Will und Werk': ihn laß' ich mich / nach verlangen / schwingen / werffen / wider fangen. Er war / ist / und bleibt mein Stärk'.