46. Auf Gottes Wunder-Beglückung 1. Schöne Sonn / noch schöners Glück / allerschönste Gottes Gnade / ich spür' eure holden Blick / und verhoffe das Gestade und den Hafen meiner Gier / nach verlangen zu erlangen. Ach wie wird mein Herze prangen / wann es schwebt in solcher Zier. 2. Bauen sich schon Wolken auf: ey es pflegt doch nicht zu regnen. wie verwirrt der Erden Lauff / läst er doch nit ab zu segnen seine Freund mit Schutz und Sieg: müssen in dem Kirchen-Kasten in der Flut-Entbärung rasten / haben Fried' und Ruh' im Krieg. 3. Es ist ja / die Rohte Flut seiner Wunder / Spiegel-Eise ach er meynt es allzeit gut! auch in höchster Prüfungs-Weise. Wann er wegert / scherzt er nur / pflegt die Hülffe zu bereiten. In den Welt-Begebenheiten / spürt man seiner Warheit Spur. 4. Ach du weiser Wunderbar? wer wolt dir nicht alls befehlen? wer wolt dich nicht ganz und gar zum Schatz / Schutz / Schild / Held erwehlen? deine Weißheit weiß die Zeit / und dein Allmacht schickt die Sachen / deine Gnad kan alles machen / dir zu Lob und uns zur Freud. 5. Wie der Perlen- Fischer muß an dem Grund die Muscheln fassen / und versenkter in den Fluß ihm die Augen binden lassen: also will in Gottes Macht ganz und gar ich mich versenken; seine Weißheit wird mir schenken einen Sieges-Perlen-Pracht. 6. Ich ich will / Vernunfft-geblendt / mich in Gottes Güte wagen / und verhoffend beede Händ voller Wunder Frücht her tragen: will auf meinen Stern / auf Gott / Nadel / Herz / und Augen richten / ihn zu Hülff und Trost verpflichten. Noht / hat glaubend keine Noht. 7. Torheit wär es / solche Werk Menschlich ohne Glauben glauben. Dieser Gott-beherrschungs-Stärk' ist erlaubt das Wunder-rauben: kan erlangen / was sie will / ja Gott selbst ins Herze greiffen. Biß die Glaubens-Früchte reiffen / bin ich frölich hoffend-still.