Das Tugend-ersprießliche Unglück Der blaue Himmel gibt nicht fruchtbar-sanfften Regen. Es treuffet keinen Thau der strahlende Mittag. Der schöne Demant auch zu nehren nicht vermag. man muß / will man zum Port / das Wasser ja bewegen. Die Traid-bekleidten Berg / nit Gold und Silber hegen. So kan die Tugend auch nit blühen sonder Plag. in gutem Glück sie grob ohn' allen Glanz da lag / in Müh und Arbeit wolt der Höchst den Segen legen. im sauren Meer / und nicht im süssen wachs Palast / die theuren Perlein seyn. Also / in vollen Freuden wird keine Himmels Zier / kein Tugend / nicht gefasst: Ihr Balsam-Geist riecht nur im Schmerz-geritzten Leiden. Die Sonn müst / solt ein Land sie stets bescheinen / stehn. wann keine Nohtnacht wär / würd kein Lust-Sonn aufgehn.