35. Uber die Blumen 1. Du Allschöpffer auch die Lilgen / so in tieffen Thälern stehn / wunderschön herfür läst gehn. Ihr Gewand / die holde Blüh / altet nie. 2. Jedes Blätlein / jedes Strichlein / weiset deiner Allmacht Pfad / und die Würkung deiner Gnad; jedes trägt dein Weißheit-Bild in dem Schild. 3. Ihr der Erden schöne Sternen / holde Blumen / seyd das Werk / wo ich Gottes Güte merk: weil er euch so herrlich ziert / schutzt / regiert. 4. Wo der Augen Glanz hinblicket / wo mein Fuß sich nur hinsetzt / sih' ich alls von dir ergetzt. Dein Lob / was nur geht hervor / hebt empor. 5. Ach mein auserwählter Schöpffer! deine Güt' ist übergroß. Ja es ist der Erden Kloß / zu empfangen ihren Schein / viel zu klein. 6. Höchster! laß mich / dich zu loben / deine Wunder sehen an. überall man lesen kan / deinen nie verglichnen Fleiß / Ehr und Preiß. 7. Was betracht ich lang der Wiesen / Wälder / Felder / Gärten / Zier? hat doch deine Gnad an mir mehr gethan / die selbsten sich senkt in mich!