An den Harz Alle Jäger sind dir gut, Um der Sechszehnender willen; Aber sollt' ich wohl durch Blut Meines Magens Wünsche stillen? Trieb zum Leben wird so gut Einen Hirsch, als Dichter füllen. Da ich selbst ein wenig viel Aus dem Stündchen Leben mache, Treib' auch meinethalb ihr Spiel, Wie der Keuler, so die Bache; Denn der Thiere froh Gewühl War von jeher meine Sache. Selbst den Fürsten bist du lieb, Lieb um deiner Berge willen, Die mit Gold das weite Sieb Ihrer Habsucht nimmer füllen. Ohne Gold nehm' ich vorlieb; Wer es hat, hat viele Grillen. Was kein Andrer haben mag: Blumen, Moose, Schwämm' und Kräuter, Gibst du, Harz, mir Tag für Tag; Auch verlangt mein Herz nichts weiter; Denn mir macht ein Trinkgelag Stirn und Auge kaum so heiter. Auf den Bergen steigt und fällt, In der reinern Atmosphäre, Meine Brust so leicht, und hält Nur Zufriedenheit für Ehre, Gleich als wenn bereits die Welt Um mich her versunken wäre! Kommt der Mond noch obenein Durch die Dämmerung geschwommen, Ist's, als würde mein Gebein Von dem Boden aufgenommen, Und als zög' ich lebend ein In das stille Land der Frommen. Welch ein Leben! Ist doch mir Ach! so wohl an Seel' und Leibe! Wem gebührt mein Dank dafür? O, nächst Gott, so lang ich's treibe, Dank' ich's, Harz! zur Hälfte dir, Und zur Hälfte meinem Weibe.