23. Der Esel, die Nachtigall und der Star An Gerstenberg. Ein Esel stand vor seinem Stall, Und hörte früh die Morgenlieder Der Nachtigall. Sie singt, man hör' einmal! schon wieder, Die liebe Sängerin! Spricht er zu seiner Eselin: Gut wär's; allein ihr Stimmchen ist zu schwach, Ich wett', ich sänge sie danieder. Und plötzlich singt er übers Dach, Zum Garten hin, Sein: Ya – ach! Der Vögel ganzes Chor Erschrickt, und fliegt ans Licht, aus Höhl' und Busch hervor, Und lauscht, und singt nicht fort. Der ungeheure Schall Erschreckt zwar auch die Nachtigall, Allein sie fliegt, und sucht neugierig einen Ort, Zu sehn, was für ein Ungeheuer Die Stimm' erhoben hat, und fliegt, und fliegt empor, Und hört das Ya – ach! Fliegt auf des hohen Hauses Dach, Sieht in den Hof, und sieht Zuerst ein langes Ohr, Und dann den ganzen Schreier! O du, bei dessen Tändelein Die Musen, und die Grazien sich freun, Du, dessen kleinen Liederband Sie gern, mit eigner Hand, Dianens Nymphen zum Geschenke bringen, Mein Gerstenberg, o denk einmal, Der große Peter Rübezahl Will unsern Uz, und dich, und mich darnieder singen!