19. Die Elster und der Uhu Die Elster saß auf einem hohen Baum, Der manchem Wandrer Schatten gab, Und plauderte herab: Die Lerche singt ja kaum Ihr Tireli des Tages sieben mal. Hingegen singt die Nachtigall So Tag als Nacht, und weiß Nicht aufzuhören, ihren Fleiß Bewundert man, allein Er sollte dauerhafter sein; Er währt im ganzen Jahr ja nur so wenig Wochen! Hingegen ich, Jahr aus, Jahr ein, Sing ich mein schönes Lied! So faul kann ich nicht sein! Kaum hatte sie's gesprochen, Da murmelt's! und da rief ein spöttischer Uhu, Der in des Baumes Bauche saß, (Ein Philosoph, der alle Welt vergaß,) Von unten auf ihr zu: O hieltest du den Mund, du Plaudermaul! Ach, hielt die Elster doch das Maul! Ach, wäre sie doch faul!