Lokkspeise Meinem Vater in der Grube Dank ich noch für seine Liebe. Er hat einst durch seine Lehren Dis mein iunges Herz gebildet; Er gab mir, durch seine Lehren, Liebe zu den schönen Künsten, Und ein Herz voll Lehrbegierde. Laßt uns doch die Väter loben, Die uns nicht mit harten Worten, Die uns mit Vernunft und Schmeicheln Klug und Lehrbegierig machen. Laßt uns künftig unsern Kindern Lust und Liebe grösser machen. Laßt uns unsre lieben Väter In der Lehrart übertreffen! Ja! ich will schon meine Kinder Stärker zu den Künsten reitzen, Als mich einst mein Vater reitzte. Knabe, sprach er: Lerne schreiben, Denn sonst kannst du bei dem Fürsten Künftig keine Schätze sammlen. Hurtig lernt ich alles schreiben, Denn ich liebte Kutsch und Schätze. Aber, warlich, meine Knaben Sollens doch noch schneller lernen, Denn ich will sie besser reitzen. Liebste, ia! so will ich sagen, Liebste Knaben, lernt doch schreiben, Denn sonst könnt ihr einst im Alter Keine Liebesbriefe wechseln. O! wie werden sie dann lernen. Lerne tanzen, sprach mein Vater, Denn es macht geschikkte Glieder, Und ich lernte hurtig tanzen; Aber hätt' er nur gesprochen: Lieber Sohn! man kann beim Tanzen Manche schöne Hände drükken, Die sich sonst nicht drükken lassen, Und man kann im sanften Drükken Klugen Schönen alles sagen, Was wir sonst nicht sagen dürfen; Drum so rath ich, lerne tanzen: O! so würd ich ietzt im Tanzen Dich, o Lani! übertreffen. O! wie will ich meine Kinder Zu den Wissenschaften reitzen! O! was vor gelehrte Knaben Werden meine Lehren ziehen!