DER TAG DES HIRTEN Die herden trabten aus den winterlagern. Ihr junger hüter zog nach langer frist Die ebne wieder die der fluss erleuchtet · Die froh-erwachten äcker grüssten frisch · Ihm riefen singende gelände zu · Er aber lächelte für sich und ging Voll neuer ahnung auf den frühlingswegen. Er übersprang mit seinem stab die furt Und hielt am andern ufer wo das gold Von leiser flut aus dem geröll gespült Ihn freute und die bunten vielgestalten Und zarten muscheln deuteten ihm glück. Er hörte nicht mehr seiner lämmer blöken Und wanderte zum wald zur kühlen schlucht · Da stürzen steile bäche zwischen felsen Auf denen moose tropfen und entblösst Der buchen schwarze wurzeln sich verästen. Im schweigen und erschauern dichter wipfel Entschlief er während hoch die sonne stand Und in den wassern schnellten silberschuppen. Er klomm erwacht zu berges haupt und kam Zur feier bei des lichtes weiterzug · Er krönte betend sich mit heilgem laub Und in die lind bewegten lauen schatten Schon dunkler wolken drang sein lautes lied.