ZEITGEDICHTE DAS ZEITGEDICHT Ihr meiner zeit genossen kanntet schon Bemasset schon und schaltet mich – ihr fehltet. Als ihr in lärm und wüster gier des lebens Mit plumpem tritt und rohem finger ranntet: Da galt ich für den salbentrunknen prinzen Der sanft geschaukelt seine takte zählte In schlanker anmut oder kühler würde · In blasser erdenferner festlichkeit. Von einer ganzen jugend rauhen werken Ihr rietet nichts von qualen durch den sturm Nach höchstem first · von fährlich blutigen träumen. »Im bund noch diesen freund!« und nicht nur lechzend Nach tat war der empörer eingedrungen Mit dolch und fackel in des feindes haus .. Ihr kundige las't kein schauern · las't kein lächeln · Wart blind für was in dünnem schleier schlief. Der pfeifer zog euch dann zum wunderberge Mit schmeichelnden verliebten tönen · wies euch So fremde schätze dass euch allgemach Die welt verdross die unlängst man noch pries. Nun da schon einige arkadisch säuseln Und schmächtig prunken: greift er die fanfare · Verlezt das morsche fleisch mit seinen sporen Und schmetternd führt er wieder ins gedräng. Da greise dies als mannheit schielend loben Erseufzt ihr: solche hoheit stieg herab! Gesang verklärter wolken ward zum schrei!.. Ihr sehet wechsel · doch ich tat das gleiche. Und der heut eifernde posaune bläst Und flüssig feuer schleudert weiss dass morgen Leicht alle schönheit kraft und grösse steigt Aus eines knaben stillem flötenlied.