NACHTHYMNE Dein auge blau · ein türkis · leuchtet lange Zu reich dem Einen · ich verharre bange. Den kiesel tröstet deines kleides saum. Kaum tröstet mich ein traum. Die alten götter waren nicht so strenge. Wenn aus der schönen mutberauschten menge Ein jüngling angeglüht von frommem feuer Zu ihrem lobe liess des lichtes pfade: So war das reine opfer ihnen teuer So lächelten und winkten sie mit gnade. Bin ich so ferne schon von opferjahren? Entweiht mich süsses lüsten nach dem tode Und sang ich nicht zu dröhnenden fanfaren Der freudenliebe sonnen-ode? Geruhe du nur dass ein kurzer schimmer Aus deiner wimper brechend mich versehre: Des glückes hoffnung misst ich gern für immer · Nach deinem preise schlöss ich meinen psalter Und spottete dem schatten einer ehre Und stürbe wertlos wie ein abendfalter.