AN SIDONIA Ich überführte mich dass dir mit haltung und stolzem gebaren Dass dir mit weise gehobener schönheit die jüngeren weiber All zu verdunkeln gelang und dass nicht nur aus träger gewohnheit Meine gefährten dir huldigten · mir aber waren wie warnung Deine berechnende lippe · dein blauer und stählerner blick. Einst in der dämmerung standen wir uns gegenüber (durch zufall Oder auch weil du verwundet den nimmer dich suchenden suchtest · In einer nische durch Persergewebe den andren verborgen) Spottend und tadelnd gedachte ich derer die ständig mit vorsicht Nutzen und ziel zu erwägen vermögen im brausenden leben · Du darauf zeigst dem erstaunten von dir nicht gepflogenes lächeln ›Richte‹ (versetzest du) ›nach dem begebnis das knapp sich gejähret: Wie ich dem jungen Demotas der stumme verehrung mir zahlte Preise und siege verlassend bedürftig zu folgen gewillt war · Er aber selber mit kühleren worten vom plane mir abriet Und meine wunde zu heilen ich mehre der monde bedurft‹ Unsere hände indessen du redetest wuchsen zusammen. Seit jenem abend – Sidonia – war ich kein fremder dir mehr.