MEIN HAUS II Die stille die ich fühle wenn der abend Um mich mein haus und stille dünen steht Und das getick der hänguhr lauter geht – Dringt in mich · heller meinen geist begabend. Die stimme meines geists tickt ungestört Gleich eines wassers brodelndem gesiede · Gleich dieses nimmermüden plaudrers liede Bewegt und spricht was tief in mir sich hört. Dichter! das Sein ist schön – doch merk aufs Werden! In dir ist alles was du rings begehrt. Der schatz der sich in einsamkeit vermehrt Soll seiner zeit vor andren sichtbar werden. Was deine zelle sieht beim gelben licht Wird einmal sich in offner sonne zeigen. – Das haupt · gebogen auf vermorschten zweigen Verliert damit das frohe leben nicht. Wenn deine stimmen aus den toten sprechen · Wenn dein Selbst lauschend einem toten gleicht: Schrick dann nicht sehr wenn · so die nachnacht weicht · Ein lebensschrei aus deinem mund wird brechen. III Mein land hat manche tage graue luft · Am fenster seh ich wie der nebel schwimme – Aus ihrem dampf hör ich der wogen stimme · Um nahen dorfes bäume braut ein duft. Dann hat in mir der nebel sich gehoben: Es recken formen trüb und ungestalt Das haupt empor und eine see träg wallt – Aus tiefen höre ich ein dumpfes toben. Dann ist in mir des volkes seel erregt Das – stets mit leibes-aug durch nebel staunend – Verkündigung aus seelennebeln raunend Im geistes-auge festhält unbewegt · Das nie im blauen All der klaren leiber Der Gottes-schöpfung klaren gang erkennt – Doch stets aus nebel der sich ständig trennt Sein fischervolk und schiff ins meer sah treiben. Die sonne hob sich träg durch dünste hin Die sie zerriss – die flotte in goldnem meer Zog längs der glut bis alles um sie her Dem der es sah gross und verherrlicht schien. So sah mein volk: so sieht sein sohn nach jahren. Das ist die schönheit die er in sich liebt: Ein goldnes land das sich aus nebeln schiebt · Ein goldner sang aus dröhnen dunkler baren.