VICTOR * ADALBERT V: Was über unsrer sonnenseligkeit Im schönen bergland als ein schatten lag Den froh wir scheuchten – sag nun deine trauer! A: Da alles volk noch eitle hoffnung nährt Seh ich in solches wirrsal solches graun Schon drohend nah – dass ichs nicht teilen mag. V: Nur mehr gefahr soll uns nur mehr erweisen. A: Gefahren hab ich lang genug getrozt Genug im mord gestampft – seit ich genas Und zur besinnung kam bin ich gewiss Dass dies ein wahnwitz der mit wahnwitz schliesst Und dass ich bei dem nächsten eisenhagel Als erster sinke – lieber scheid ich frei. V: Doch das ist flucht und flucht ist feig. A: Für den Der mit dem leben geizt · das tu ich nicht .. V: Du greifst den Göttern vor – sprichst nicht mehr fromm. A: Sie selber gaben mir das andre auge. V: Gemahnt ich dich wen all du weinend lässest Und triffst – wie tief – durch ein unfassbar tun: So schweigte mich dein wuchtigeres wort. Doch woher nimmst du · träger du der weihe Dies recht des raubs? A: Weil ich die weihe trage Grad darum will ich mein gesetz erfüllen Darf ich nichts tun was mich zum mindren macht · Mir ziemt ein sturz nicht mehr durch blinden zustoss Sowenig wie ein dasein langsam welkend Im kommenden unsäglichen zerfall. Wenn wir noch bleiben werden wir verwesen .. Wenn jezt wir frank und stolz die erde lassen Wird uns der lichte wandel nicht benommen Werden wir blühen wie die ewigen sterne .. V: Teurer · begreifst du mich jezt ein? So hör: Wie sehr dein stärkrer odem mich durchregt Ich kann mit deinem blick nicht sehn .. dein zwang Ist nicht mein zwang · an deiner seite wacht ich Und schlief den schönsten frühling ohne sorge. Nur manchmal schien seit unsrer lezten einung Dass etwas dünnres uns umweht als luft Dass etwas leichtres in uns pulst als blut. A: Ich will nicht bitten und ich darf nicht binden Folgst du nicht meinem – nein – dem andren ruf So weiss ich sicher deine lippen blassen Eh noch die gräser gilben. Sieh ich zittre! In wirklichkeit vermag ichs nicht zu schaun .. V: So bangt dir nach den wunderbaren stunden Voll reichtum und voll glanz. A: Nun ist die wende! V: Dort liegt der Hexenberg in falbem schein 's ist zeit der grausen tänze .. Eh du · Wilder · Nochmals so redest warte bis zum neumond! A: Du kind machst scherz am grab · der dunkelgeist Der in mir waltet kennt nicht solchen spuk. Was unersättigt in mir tobt – du rätst es .. V: Wirst du auch gehen ohne mich? A: Ich muss. V: Ob die gemeinsam langen strahlen-morgen Ob diese heissen abende im tal Die heitre ruhe während welten bersten Zuviel an glück nicht war für erdensöhne Ob dies nicht sühne heischt – ich weiss es nicht .. Ob eine andre not als die wir kennen Die düstre tat befiehlt – ich weiss es nicht. Ich spüre keinen götterwink für mich. Doch glaub ich alles dir was für Dich gilt .. Und bleibe treu dem schwur der uns verbunden Im jünglingsjahr den immer wir besiegelt .. Ich bin untrennbar mit dir · seis auch schuld · Und wenn nach deinem schicksal du beschlossen Durchs dunkle tor zu gehn: so nimm mich mit!