DAS BILD Nachdem ich auf steinernen gräbern · an frostigen pfeilern · Gesungen · gewandelt bei würdiger väter zunft: Erspäht ich zur vesper hinter den rauchenden meilern Des langsamen abends erquickende niederkunft. Zerdrangen die freundlichen schatten die farbige helle · Erstarben die glocken über dem stillen gefild Dann sank ich befreit und allein in der bergenden zelle Mit schluchzen und sehnen vor das göttliche bild. Die sprechenden augen erhoben · die hände gewunden · Entflossen gebete mir ohne anfang und schluss Wie nie in dem sammtenen buch ich sie ähnlich gefunden · Ich spannte die arme und wagte den flehenden kuss. Ich wartete träumend – bestärkt von den wundergeschichten – Auf sichtliche lohnung die nimmer und nimmer kam.. Bestürmte nur heisser und hoffte und zürnte mit nichten Dem schuldlosen antlitz aus glanz und erhabenem gram. Und wenn es endlich auf meine lagerstatt Sich neigte oder erlösende zeichen mir schriebe.. Ich glaube mein arm ist bald zum umfangen zu matt · Auf meinen lippen erlosch die brennende liebe.