DIE SCHWESTERN SOPHIE VON ALENÇON ELISABETH VON OESTERREICH Wer sie gesehn: von echtem königtume Das noch gebahren feiler gleichheit scheut Vererbten glanz und acht und gnade hütend: Empfing der hoheit schauer und den hauch Von weh und wucht unfassbar der die niedren Weit von sich wies ... So schritten sie in adel Und stolz und trugen herrlicher als Andre Bescholtne kronen ihr erlauchtes haar. Die jüngste nach der brachen brautschaft trauer Wo sie den strahlenden Unseligen streifte Gewann die anmut der drei heiligen lilien Und weilte still · ganz liebe und ganz lächeln. Ihr los erfüllte sich am fest des mitleids .. Schon gellte schrei · schon beizte rauch die augen · Man bot ihr rettung · doch sie sprach: »lasst erst Die gäste gehn!« und sank umhüllt von flammen. Die andre war so dass sie tränen regte Ehmals mit huld und jugend · dann mit huld Und trübnis. Sie in volkes jauchzen stumm · Dem tagessinn unnahbar trug das rätsel Verborgner ähnlung und verflackte schimmer Mit sich von eben morgenroten welten: Bis sie unduldbar leid zum meer zum land Zum meer zum dolch hintrieb der sie erstach. Doch war nicht all-erschreckend gieriges wüten Vorsichtige sternenmilde? Beide litten Grausamste furcht vor langsam greisem schwinden Und wurden jäh erlöst in lezten jahren Da noch · umschlungen von dem vollen leben · Ihr reiz bestrickte ... Oder war dies schönheit In ihnen dass geheimer bann sie hemmte Zu brechen mit vergilbtem schicksalspruch?