LXXV DAS FASS DES HASSES Der hass ist bleicher Danaïden fass · Die rache mag mit händen rauhen roten Ins leere dunkel schütten ohne lass Aus grossen kübeln schweiss und blut der toten. Geheim durchlöchert böse hand die schlünde · Sie gösse tausendjähriger fleiss nicht voll Und wenn auch jedes opfer neu erstünde Und neu verblutete vor seinem groll. Der hass ist wie der trinker in der schänke: Er fühlt wie durst entsteht aus dem getränke Und gleich der Hydra sich verhundertfältigt. Doch weiss der trinker wer ihn bald bewältigt – Und für den hass bestimmt die schwere strafe Dass niemals unterm tische er entschlafe.