ZWIEGESPRÄCH IM SCHILFE Warum nach dem mittagserwachen wo schönste gesänge mir werden Wo weinrote winden um zirpende goldene stengel sich schmiegen Und kreise von zartestem glanz die verwobenen sträucher umflimmern Enttauchest du wieder den wellen vor mir meine freuden belauschend? – Dies ist auch die stunde wo zwischen den wächsernen lilien zu rudern · Auf ihren gebreiteten blättern als kähne zu schaukeln mir lieb ist · Den leib überflossen vom blendenden scheine der oberen erden – Dann hebe dich näher · ich werde die reize des ufers dir zeigen. – Nicht ist uns gemeinschaft · was sprächen die blumen wenn sich meine arme · Die hellen · mit deiner gebräunten und härenen schulter vermischten? – So suche dir andere plätze zum spiele, denn diese gefilde Sind unsres geschlechtes besitze so lang ein gedächtnis mir dämmert. – Und wir sind hier ewig gewesen · wir die wir unsterblich und schön sind – Dies messer (du siehst es) womit ich die saftigen zweige mir schäle Und tönende hörner mir schneide es wird bis ans heft meine brust Verwundend durchbohren · ich sinke hinab mit der scheidenden sonne. – Du wirst es nicht · denn es missfiele mir wenn mit dem düsteren blute Den klaren mir teueren spiegel du trübtest der lieblichen quelle.