CXXIX DER WEIN DER BETTLER Oft kommt bei einer laterne rotem glanze Beim rasseln des glases · der flamme zuckendem tanze In alter vorstadt irrgängen dumpf und feucht Darin in stürmischer gärung die menschheit keucht: Ein bettler des weges der mit dem kopfe schüttelt · Der wie ein dichter an mauern rennt und rüttelt · Er nimmt auf die spähenden wächter keine acht · Ergiesst sein herz in eingebildeter macht Erhabne gesetze gebend und eide schwörend Die bösen vernichtend die schuldlosen opfer erhörend. Der himmel ist über ihm wie ein throndach geschmückt · Er ist von dem glanz seiner eigenen würden entzückt – Ja diese leute von häuslichen sorgen gepeinigt Vom alter gemartert und von der arbeit gesteinigt · Entkräftet · unter dem haufen von trümmern geneigt · Ein wüstes gewühl das der riesigen stadt entsteigt: Sie kehren mit ihren gefährten in kriegen gemagert Zurück und ein fassgeruch über den ziehenden lagert · Wie fetzen von alten fahnen hängt ihr bart – Die banner die blumengeschmückten bogen der fahrt Erheben sich vor ihnen in festlichem jubel · Sie bringen in glänzendem und betäubendem trubel Von sonne von waffen von pauken und stimmengebraus Dem liebetrunkenen volke die ehre nach haus .. So rollt durch die völker · die schwelger in heitren genüssen Der wein sein gold dahin in blendenden flüssen · Er singt in der kehle des menschen was er schon vollbracht Und mit seinen gaben erwirbt er sich fürstliche macht – Den gleichmut zu wiegen und zu verscheuchen den kummer Erfand der Herr von reue erfasst den schlummer Für all die verwünschten die nah an den gräbern sind – Der mensch fand den wein · der sonne geheiligtes kind.