PORTA NIGRA INGENIO ALF: SCOLARI Dass ich zu eurer zeit erwachen musste Der ich die pracht der Treverstadt gekannt Da sie den ruhm der schwester Roma teilte · Da auge glühend gross die züge traf Der klirrenden legionen · in der rennbahn Die blonden Franken die mit löwen stritten · Die tuben vor palästen und den Gott Augustus purpurn auf dem goldnen wagen! Hier zog die Mosel zwischen heitren villen .. O welch ein taumel klang beim fest des weines! Die mädchen trugen urnen lebenschwellend – Kaum kenn ich diese trümmer · an den resten Der kaiserlichen mauern leckt der nebel · Entweiht in särgen liegen heilige bilder · Daneben hingewühlt barbarenhöhlen .. Nur aufrecht steht noch mein geliebtes tor! Im schwarzen flor der zeiten doch voll stolz Wirft es aus hundert fenstern die verachtung Auf eure schlechten hütten (reisst es ein Was euch so dauernd höhnt!) auf eure menschen: Die fürsten priester knechte gleicher art Gedunsne larven mit erloschnen blicken Und frauen die ein sklav zu feil befände – Was gelten alle dinge die ihr rühmet: Das edelste ging euch verloren: blut .. Wir schatten atmen kräftiger! lebendige Gespenster! lacht der knabe Manlius .. Er möchte über euch kein zepter schwingen Der sich des niedrigsten erwerbs beflissen Den ihr zu nennen scheut – ich ging gesalbt Mit perserdüften um dies nächtige tor Und gab mich preis den söldnern der Cäsaren!