GOETHE-TAG Wir brachen mit dem zarten frührot auf Am sommerend durch rauchendes gefild Zu Seiner stadt. Noch standen plumpe mauer Und würdelos gerüst von menschen frei Und tag – unirdisch rein und fast erhaben. Wir kamen vor sein stilles haus · wir sandten Der ehrfurcht blick hinauf und schieden. Heute Da alles rufen will schweigt unser gruss. Noch wenig stunden: der geweihte raum Erknirscht: sie die betasten um zu glauben .. Die grellen farben flackern in den gassen · Die festesmenge tummelt sich die gern Sich schmückt den Grossen schmückend und ihn fragt Wie er als schild für jede sippe diene – Die auf der stimmen lauteste nur horcht · Nicht höhen kennt die seelen-höhen sind. Was wisst ihr von dem reichen traum und sange Die ihr bestaunet! schon im kinde leiden Das an dem wall geht · sich zum brunnen bückt · Im jüngling qual und unrast · qual im manne Und wehmut die er hinter lächeln barg. Wenn er als ein noch schönerer im leben Jezt käme – wer dann ehrte ihn? er ginge Ein könig ungekannt an euch vorbei. Ihr nennt ihn euer und ihr dankt und jauchzt – Ihr freilich voll von allen seinen trieben Nur in den untren lagen wie des tiers – Und heute bellt allein des volkes räude ... Doch ahnt ihr nicht dass er der staub geworden Seit solcher frist noch viel für euch verschliesst Und dass an ihm dem strahlenden schon viel Verblichen ist was ihr noch ewig nennt.