CXXIV Die treue magd auf die ihr eifrig wachtet Und die nun unterm schlichten rasen nachtet – Mir dünkt dass wir ihr ein paar blumen schulden · Die armen toten haben viel zu dulden. Und wenn oktober der die bäume schüttelt An ihren gräbersteinen traurig rüttelt So müssen sie uns oben herzlos finden Die wir uns weich in unsre decken winden. Sie aber sind verzehrt von grausen schaudern · Sind ohne bettgenoss und ohne plaudern Und ihr gebein woran die würmer klopfen Verspürt der winterlichen wasser tropfen Und nimmer wechseln freunde und gevattern Die fetzen die um ihren kerker flattern. Und säh ich sie beim singenden gezische Des feuers plötzlich still vor meinem tische Und unter eisigen dezemberschauern In einem winkel meines zimmers kauern Und ihrem grab entstiegen freundlich nicken Dem grossgewordnen kind mit mutterblicken · Was würd ich zu der frommen seele sprechen Der aus dem hohlen auge tränen brechen?