11. O wie floß mir beglückt der Tag, Als ausrastend ich weiland Unter deinen Zypressen lag, Naxos, blühendes Eiland! Ach, noch hatte des Lebens Joch Wund mich nimmer gerieben; War im Hoffen ein Knabe noch Und ein Jüngling im Lieben. Eins nur kannt' ich als hohe Pflicht, All mein Sinnen und Denken Fromm mit jeglichem Morgenlicht In das Schöne zu senken. Und so träumt' ich zur Meeresbucht Täglich nieder vom Riffe, Droben glühte die goldne Frucht, Drunten zogen die Schiffe. Fern um sinkende Tempel lag's Wie vorweltliche Schauer, Doch der Zauber des heut'gen Tags Dämpfte jegliche Trauer. Und im sinnenden Müßiggang Zwischen Wogen und Winden Reifte leise zum Frühgesang Mein aufblühend Empfinden.